Germeringer SPD informiert sich aktuell bei Krailling Oils Über das Tanklager Entwicklung vom Wifo-Tanklager zum „Tankpark“

Mitglieder der SPD-Stadtratsfraktion und des Ortsvereins-Vorstands haben am 8.9.2020 an einem Vortrag der Krailling Oils Development GmbH mit Führung über das Gelände teilgenommen und sich über die Historie sowie die aktuelle Entwicklung informieren lassen.

Dipl. Forstwirt Univ. Bernhard Breitsameter erzählte interessante Details zur Historie, z.B. dass die heutige neue Gautinger Strasse als mögliche Start- und Landebahn für das Wifo-Großtanklager geplant wurde und das Tanklager als Schokoladenfabrik getarnt werden sollte. Es gibt aus alten Zeiten eine Jagdhütte und einen Wildbestand an Rehen, Damhirschen, Mufflons und Wildschweinen, der regelmäßig bejagt wird.

Die Sicherheit der Öltanks wurde ausführlich erläutert:

Im Bereich des Tanklagers liegt eine sehr mächtige Schotterschicht aus der Würm-Eiszeit, die das Areal erdbebensicher macht. Die aus 2 cm dickem Stahl gebauten, zylinderförmigen Tanks liegen in 10-20m Tiefe und sind mit Beton ummantelt. Es gibt auf dem Gelände 24 Brunnen, aus welchen Wasserproben gezogen und auf Verunreinigungen untersucht werden, sowie umfangreiche technische Prüfungen.

Heute dient das Tanklager dem Management der Öl-Notreserven für den Raum München, die den Bedarf aller relevanten Einrichtungen und Institutionen (z.B. Notstromaggregate von Krankenhäusern / Polizei / Feuerwehr etc.) für 14 Tage sicherstellen soll. Aus dem Bestand werden regelmäßig Kraftstoffe an lokale Öl-Händler und Tankstellen bis zum Münchner Flughafen verkauft und wieder aufgefüllt.

Die aktuellen Projekte von Krailling Oils beschreibt Breitsameter wie folgt:

  • Optimierung des Tankbetriebs – es sollen künftig alle Kraftstoffe erst bei Abnahme gemischt werden, so dass evtl. Änderungen der gesetzlichen Vorgaben für die Beimischung von Bio-Kraftstoff sofort umgesetzt werden können.
  • Erweiterung der KIM – Krailling will die benachbarte KIM auf ein derzeit noch aktiv genutztes Areal von Krailling Oils erweitern.
  • Verkehrsoptimierung: Derzeit wird das Industriegleis von Harthaus erneuert. Durch den Einsatz von Gummipolstern auf Holzschwellen und bessere Gleise sollen die Züge künftig deutlich leiser rollen. Eine Einhausung zum Lärmschutz im Bereich der Nimrodstraße wird geprüft.
    Zur Entlastung der Straße „Am Forst“ wird vorgeschlagen, eine neue Querverbindung zwischen der Neue Gautinger Strasse und der Planegger Straße nördlich der Autobahn / parallel zum Industriegleis zu bauen, was allerdings einen Eingriff in den Bannwald bedeuten würde.
  • Teilnahme am Öko-Konto Wald bzw. Bayernnetz Natur – der vorhandene Wald wird sukzessive zum Mischwald umgebaut, es werden Schneisen für Tiere, die offenes Gelände benötigen (z.B.) Schmetterlinge frei gehalten. Das ganze Gelände soll parkähnlichen Charakter erhalten.
  • Einstieg in die Eigenproduktion von regenerativen Kraftstoffen (mittels Öko-Strom)

Beim abschließenden Rundgang über das weitläufige Gelände wurden nicht nur Bahnhöfe und Abfüllanlagen besichtigt sondern auch die Waldumbaumaßnahmen erläutert und dabei viel Wild gesehen.

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